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Dieses Dokument enthält häufig gestellte Fragen (sowie deren Antworten!) über die Debian-Distribution (Debian GNU/Linux und andere) und das Debian-Projekt. Wenn möglich, wird auf andere Dokumentation verwiesen; wir vermeiden es, größere Abschnitte externer Dokumentation in diesem Dokument wiederzugegeben. Sie werden bemerken, dass einige Antworten etwas Wissen über Unix-ähnliche Betriebssysteme voraussetzen. Es wird versucht, so wenig Vorwissen wie möglich vorauszusetzen, Antworten auf allgemeine Anfängerfragen sind einfach gehalten.
Wenn Sie das, was Sie suchen, in dieser FAQ nicht finden, werfen Sie einen Blick in Abschnitt 12.1, „Welche andere Dokumentation gibt es auf einem und für ein Debian-System?“. Wenn selbst das nicht hilft, wird auf Abschnitt 16.2, „Feedback“ verwiesen.
Debian GNU/Linux ist eine bestimmte Distribution des Linux-Betriebssystems und zahlreicher Pakete, die darunter laufen.
Debian GNU/Linux ist:
voll ausgestattet: Debian enthält zur Zeit mehr als 64961 Software-Pakete. Die Anwender können wählen, welche Pakete installiert werden sollen; Debian enthält ein Werkzeug für diesen Zweck. Eine Liste der derzeit in Debian verfügbaren Pakete und deren Beschreibungen finden Sie auf jedem Debian-Spiegelserver.
frei verwendbar und verteilbar: Um sich an der Entwicklung und Verteilung zu beteiligen, sind weder Zahlungen noch die Mitgliedschaft in einer Vereinigung erforderlich. Alle Pakete, die formal Teil von Debian GNU/Linux sind, können frei weitergegeben werden, normalerweise unter den Bedingungen der GNU General Public License.
Die Debian-Archive enthalten auch ungefähr 1082
Software-Pakete (in den non-free
- und
contrib
-Bereichen), die unter den speziellen Bedingungen
des jeweiligen Pakets weitergegeben werden können.
dynamic: With about 1629 volunteers constantly contributing new and improved code, Debian is evolving rapidly. The archives are updated twice every day.
Die meisten Linux-Benutzer verwenden eine bestimmte Linux-Distribution wie etwa Debian GNU/Linux. Im Prinzip könnten Anwender sich den Linux-Kernel jedoch auch selbst aus dem Internet oder andernorts besorgen und selbst kompilieren. Anschließend könnten sie sich den Quelltext vieler Anwendungen auf dem selben Weg besorgen, die Programme kompilieren und diese dann auf ihren Systemen installieren. Dieses Vorgehen ist für komplexe Anwendungen zeitaufwändig und fehleranfällig. Daher entscheiden sich Anwender oft dafür, das Betriebssystem und die Programmpakete von einem der Linux-Distributoren zu beziehen. Was die einzelnen Linux-Distributoren voneinander unterscheidet, sind die Software, Protokolle und ihre Gepflogenheiten im Umgang mit Paketierung, Installation und der Verfolgung der auf den Anwendersystemen installierten Programmpakete, kombiniert mit Installations- und Wartungswerkzeugen, Dokumentation und anderen Dienstleistungen.
Debian GNU/Linux ist das Ergebnis der Anstrengungen Freiwilliger, ein durch die Zusammenstellung von Anwendungsprogrammen komplettiertes, qualitativ hochwertiges, freies und mit Unix kompatibles Betriebssystem zu schaffen. Die Idee eines freien Unix-ähnlichen Betriebssystems stammt ursprünglich vom GNU-Projekt und viele der Anwendungen, die Debian GNU/Linux ausmachen, wurden vom GNU-Projekt entwickelt.
In ihrem Verständnis von »frei« stimmen das Debian- und das GNU-Projekt überein (siehe Debian-Richtlinien für Freie Software). Wenn wir von freier Software sprechen, meinen wir damit die Freiheit und nicht den Preis. Freie Software bedeutet, dass Sie die Freiheit haben, Kopien freier Software zu vertreiben, dass Sie den Quelltext bei Bedarf bekommen können, dass Sie die Software verändern oder Teile davon in neuen freien Programmen verwenden dürfen; und dass Sie wissen, dass Ihnen all dies erlaubt ist.
Das Debian-Projekt wurde 1993 von Ian Murdock gegründet, anfangs unter der Schirmherrschaft des GNU-Projekts der Free Software Foundation. Heutzutage betrachten es die Debian-Entwickler als direkten Nachkommen des GNU-Projekts.
Obwohl Debian GNU/Linux selbst freie Software ist, verwenden es andere Linux-Distributoren entsprechend ihrer Ziele als Grundlage. Indem ein zuverlässiges, voll ausgestattetes Basissystem zur Verfügung gestellt wird, bietet Debian Anwendern von Linux erhöhte Kompatibilität und den Herstellern von Linux-Distributionen die Möglichkeit, unnötigen Aufwand zu vermeiden und sich auf die Dinge zu konzentrieren, die ihre Distribution besonders machen. Für weitere Informationen dazu lesen Sie bitte Abschnitt 14.3, „Ich erstelle eine spezielle Linux-Distribution für einen speziellen Anwendungsbereich. Kann ich Debian GNU/Linux als Linux-Grundsystem verwenden und meine eigenen Programme hinzufügen?“.
Kurz gesagt stellt Linux den Kernel eines Unix-ähnlichen Betriebssystems dar. Es wurde ursprünglich für 386er und darauf folgende Prozessoren in Personal Computern entwickelt; heutzutage läuft Linux auch auf einem Dutzend anderer Systeme. Linux wird von Linus Torvalds und vielen weiteren Informatikern auf der ganzen Welt geschrieben.
Abgesehen von seinem Kernel hat ein »Linux«-System üblicherweise:
eine Verzeichnisstruktur gemäß dem Linux Filesystem Hierarchy Standard https://www.pathname.com/fhs.
eine große Auswahl an Unix-Werkzeugen, von denen viele vom GNU-Projekt und der Free Software Foundation entwickelt wurden.
Die Kombination aus Linux-Kernel, der Verzeichnisstruktur sowie den GNU-, FSF- und sonstigen Werkzeugen zielt darauf ab, dem POSIX (IEEE 1003.1)-Standard zu entsprechen; siehe Abschnitt 4.4, „In welchem Maße ist der Quellcode von Debian mit anderen Unix-Systemen kompatibel?“.
Für weitere Informationen über Linux lesen Sie What is Linux von Linux Online.
Derzeit ist Debian nur für Linux erhältlich, aber mit Debian GNU/Hurd und Debian auf BSD-Kerneln haben wir begonnen, auch nicht-Linux-basierte Betriebssysteme als Entwicklungs-, Server- und Desktop-Plattform anzubieten. Allerdings sind diese nicht-Linux-Portierungen derzeit noch nicht offiziell verfügbar.
Das älteste Portierungs-Bestreben ist Debian GNU/Hurd.
Hurd ist eine Ansammlung von Servern, die auf dem GNU Mach-Microkernel aufsetzen. Zusammen stellen sie die Basis des GNU-Betriebssystems dar.
Unter https://www.gnu.org/software/hurd finden Sie weitere Informationen über GNU/Hurd im Allgemeinen, unter https://www.debian.org/ports/hurd/ weitere Informationen über Debian GNU/Hurd.
Ein weiteres Bestreben ist die Portierung auf einen BSD-Kernel; dabei wird mit dem FreeBSD-Kernel gearbeitet.
Weitere Informationen zu diesen nicht-Linux-Portierungen finden Sie unter https://www.debian.org/ports/#nonlinux.
Folgende Schlüsselmerkmale unterscheiden Debian von anderen Linux-Distributionen:
Wie im Debian-Gesellschaftsvertrag festgelegt, wird Debian zu 100% frei bleiben. Debian verfolgt konsequent das Konzept freier Software. Bei der Entscheidung, ob eine Arbeit als »frei« bezeichnet werden kann, wendet Debian seine Richtlinien für Freie Software an.
Das ganze System oder jede einzelne seiner Komponenten kann im laufenden Betrieb aktualisiert werden, ohne neu formatieren zu müssen, ohne angepasste Konfigurationsdateien zu verlieren und (in den meisten Fällen) ohne Neustart des Systems. Die meisten heutzutage erhältlichen Linux-Distributionen bringen ein Paketverwaltungssystem mit; das Paketverwaltungssystem von Debian ist einzigartig und besonders robust (siehe Kapitel 7, Grundlagen des Debian-Paketverwaltungssystems).
Im Gegensatz zu anderen Linux-Distributionen, welche von Einzelpersonen, kleinen, geschlossenen Gruppen oder kommerziellen Herstellern entwickelt werden, ist Debian eine bedeutende, gemeinschaftlich entwickelte Linux-Distribution. Die daran Beteiligten realisieren ein freies Betriebssystem im gleichen Geiste wie Linux und andere freie Software.
More than 1120 volunteer package maintainers are working on over 64961 packages and improving Debian GNU/Linux. The Debian developers contribute to the project not by writing new applications (in most cases), but by packaging existing software according to the standards of the project, by communicating bug reports to upstream developers, and by providing user support. Additionally, more than 509 volunteer in the project doing other tasks. Examples of these tasks include: creating documentation, contributing to the website translating. See also additional information on how to become a contributor in Kapitel 13, Zum Debian-Projekt beitragen.
Debian enthält mehr als 64961 Pakete und läuft auf 9 Architekturen. Das ist bedeutend mehr als bei allen anderen GNU/Linux-Distributionen. Abschnitt 5.1, „Welche Art von Anwendungen und Entwicklungs-Software ist für Debian GNU/Linux verfügbar?“ bietet einen Überblick über die verfügbare Software und Abschnitt 4.1, „Auf welchen Hardware-Architekturen/Systemen läuft Debian GNU/Linux?“ eine Beschreibung der unterstützten Hardware-Plattformen.
Weil rund um die Welt an Debian gearbeitet wird, bedurfte es ausgeklügelter Werkzeuge und Mittel zur schnellen Kommunikation von Fehlern und deren Behebung, um die Entwicklung des Systems zu beschleunigen. Die Anwender sind dazu aufgefordert, Fehlerberichte auf eine formale Art und Weise zu übermitteln, so dass sie schnell über WWW-Archive oder E-Mail verfügbar sind. Sie finden in dieser FAQ unter Abschnitt 12.4, „Gibt es Protokolle von bekannten Fehlern?“ auch weitere Informationen zur Handhabung gemeldeter Fehler.
Debian hat eine ausführliche Spezifikation seiner Qualitätsstandards, die Debian-Richtlinien. Dieses Dokument definiert die Qualitäten und Standards, die wir für Debian-Pakete fordern.
Weitere Informationen dazu entnehmen Sie bitte unserer Website über die Gründe für die Wahl von Debian.
Das Debian-System basiert auf den Idealen freier Software, die zuerst von der Free Software Foundation und vor allem von Richard Stallman vertreten wurden. Die mächtigen System-Entwicklungswerkzeuge der FSF und die Werkzeuge und Anwendungen sind ebenfalls ein fester Bestandteil des Debian-Systems.
Das Debian-Projekt ist unabhängig von der FSF, aber wir kommunizieren regelmäßig und arbeiten bei verschiedenen Projekten zusammen. Die FSF hat ausdrücklich verlangt, dass wir unser System »Debian GNU/Linux« nennen, und wir kommen dieser Aufforderung gerne nach.
Das langfristige Ziel der FSF ist es, ein neues Betriebssystem namens GNU zu entwickeln, das auf Hurd basiert. Debian arbeitet mit der FSF zusammen an diesem System, Debian GNU/Hurd genannt.
Der Projektname wird im Englischen Deb'-ii-en ausgesprochen, mit einem kurzen »e« in Deb und mit Betonung auf der ersten Silbe. Dieser Name ist eine Kombination aus Debra und Ian Murdock, der das Projekt gegründet hat. (Wörterbücher scheinen verschiedene Möglichkeiten der Aussprache von Ian (!) anzubieten, aber Ian bevorzugt ii'-en.)